Filmmuseum München
Ungarn 2024 | R: Martin Boross | B: Martin Boross, Fanni Szántó | K: Kristóf Becsey, Dániel Bálint | M: Márk Bartha | D: Zsolt Dér, Blanka Mészáros, Dániel Baki | 108 min | OmeU
Der junge Filmregisseur Tamás und sein kleines Team aus Budapest reisen in ein abgelegenes ungarisches Dorf, um dort einen Kunstworkshop für die örtliche Jugend auszurichten. Nach und nach erkennen sie jedoch den massiven Machtmissbrauch und die allgegenwärtige Korruption im Dorf – ausgehend vom Bürgermeister, der zugleich der größte Arbeitgeber der Siedlung ist. Tamás beginnt, einen entlarvenden Dokumentarfilm über die Verhältnisse vor Ort zu drehen, was fatale Folgen für das Leben der Einheimischen hat. Der gesellschaftskritische Film, der atmosphärisch an einen Western erinnert, thematisiert vielschichtig die Kluft zwischen Großstadt und Provinz. Er zeigt Verstrickungen und Abhängigkeitsverhältnisse sowie die fatalen Auswirkungen falsch angewandter Hilfsbereitschaft.
Martin Boross (geb. in Budapest) arbeitet als Theater- und Filmregisseur und hat 2013 das Budapester Theater Stereo Akt gegründet. Nach dem Dokumentarfilm „Remake_Bodony“ (2017) und den zwei Kurzfilmen „Kelet-európai randevú | Date an Eastern European“ (2020) und „Promenád | Promenade“ (2022) ist „Nyersanyag | Raw Material“ sein erster abendfüllender Spielfilm.