Stadtbibliothek im HP8 - Projektor und YouTube
In einer vielstimmigen Romanmosaik erzählt die schillernde tschechische Autorin Markéta Pilátová die faszinierende Geschichte des tschechischen Schuhfabrikanten Jan Antonín Baťa. Vor den Nationalsozialisten geflüchtet und von den Kommunisten verunglimpft versuchte er in Brasilien seine unternehmerischen Ideale weiterzuleben. Mitten im Urwald gründete er neue Städte und Fabriken, seine Familie passte sich an und trug doch mitteleuropäischen Wurzeln in sich. M. Pilátová erzählt vom Kampf gegen die widerspenstige tropische Natur, vom Pioniergeist, aber auch von der Sehnsucht nach dem alten Europa und der Suche nach der historischen Gerechtigkeit. Der Roman ist 2020 bei Wieser Verlag in Übersetzung von Sophia Marzolff erschienen.
Moderation: Anna-Elena Knerich (BR)
Lesung: Sophia Marzolff
Markéta Pilátová
geboren 1973 in Kroměříž, ist Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin aus dem Spanischen. Sie schreibt Romane, Kinder- und Jugendbücher sowie Lyrik. An der Palacký-Universität in Olomouc studierte Pilátová Latein, Romanistik und Geschichte. Später leitete sie die Auslandsredaktion der Zeitschrift Respekt und ging für mehrere Jahre als Tschechisch-Lektorin nach Argentinien und Brasilien. Schon in ihrem Debütroman „Žluté oči vedou domů“ (2007, dt. „Wir müssen uns irgendwie ähnlich sein“) fand Markéta Pilátová zu der für sie typischen Erzählweise, in der sie die Geschicke ihrer tschechischen Protagonisten mit denen von südamerikanischen Helden verknüpft und das Leben in ihrer Heimat mit fremden Augen betrachtet. Der Roman wurde für den Magnesia Litera Preis und den Josef-Škvorecký-Preis nominiert und in sieben Sprachen übersetzt. In ihrem jüngsten Roman erzählt sie die abenteuerliche Lebensgeschichte von Jan Antonín Baťa, dem Halbbruder des legendären tschechischen Schuhherstellers Tomáš Baťa, die ihn nach Brasilien führte.
Online auf YouTube und in HP8 Gasteig in München – Anmeldung ».
Eine Veranstaltung des Adalbert Stifter Vereins, des Mittel Punkt Europa e.V., der Münchner Stadtbibliothek und des Tschechischen Zentrums München in Zusammenarbeit mit dem Institut für Slavistik an der LMU.
Die Reihe „Fahrtrichtung Ost“, wird vom Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München, der Münchner Stadtbibliothek und von Mittel Punkt Europa e.V. gemeinsam organisiert.